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Corona-Vakzine: Europäische Arzneimittelagentur warnt vor zu vielen Booster-Impfungen

Corona-Vakzine: Europäische Arzneimittelagentur warnt vor zu vielen Booster-Impfungen

Corona-Vakzine: Europäische Arzneimittelagentur warnt vor zu vielen Booster-Impfungen

Antikörper gegen Omikron
Antikörper gegen Omikron
Spritzen vor dem Schriftzug Omicron. Foto: picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki
Corona-Vakzine
 

Europäische Arzneimittelagentur warnt vor zu vielen Booster-Impfungen

Die EU-Arzneimittelagentur EMA warnt vor einer Beeinträchtigung des Immunsystems durch zu häufige Corona-Auffrischungsimpfungen. Pfizer-Chef Albert Bourla kündigt unterdessen weitere Booster-Impfungen an, da auch die dritte Dosis „weniger Schutz vor Infektionen“ böte. Im März soll der neue Omikron-Impfstoff an den Start gehen.
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AMSTERDAM. Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union haben davor gewarnt, daß häufige Corona-Auffrischungsimpfungen die Immunreaktion beeinträchtigen könnten und möglicherweise nicht durchführbar seien. Wiederholte Booster-Impfungen alle vier Monate könnten die Immunantwort schwächen und die Menschen ermüden, teilte die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) am Dienstag laut Bloomberg mit. Stattdessen sollten die einzelnen Staaten mehr Zeit zwischen den Auffrischungsimpfungen lassen und sie an den Beginn der Erkältungssaison koppeln.

Sie „können einmal oder vielleicht zweimal durchgeführt werden, aber wir denken nicht, daß sie ständig wiederholt werden sollten“, sagte der Leiter der EMA-Abteilung für biologische Gesundheitsbedrohungen und Impfstoffstrategie, Marco Cavaleri, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir von der aktuellen Pandemie zu einer endemischen Situation übergehen können.“

Gemäß eigenen Aussagen will die EMA weiterhin die neuesten Daten über die Wirksamkeit von Impfstoffen gegen Covid-19 beobachten, einschließlich der Omikron-Variante. „Obwohl Omikron anscheinend infektiöser ist als andere Varianten, zeigen Studien aus Südafrika, dem Vereinigten Königreich und einigen EU-Ländern ein geringeres Risiko, nach einer Infektion mit Omikron ins Krankenhaus eingeliefert zu werden; auf der Grundlage dieser Studien wird das Risiko derzeit auf ein Drittel bis die Hälfte des Risikos bei der Delta-Variante geschätzt“, schreibt die Regulierungsbehörde. Die Ergebnisse der Studien zeigten zudem, „daß die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen symptomatische Erkrankungen bei Omikron geringer ist als bei anderen Varianten und im Laufe der Zeit abnimmt“.

Pfizer-Chef Bourla kündigt neuen Impfstoff an

Ähnlich äußerte sich auch Pfizer-CEO Albert Bourla: „Zwei Impfstoffdosen bieten, wenn überhaupt, nur einen sehr begrenzten Schutz“, erklärte er am Montag bei Yahoo Finance. „Drei Dosen bieten einen verläßlichen Schutz vor Krankenhausaufenthalten und Todesfällen und weniger Schutz vor Infektionen.“ Pfizer arbeite an einem neuen Impfstoff, der auch Omikron abdecken werde. Dieser werde im März fertig sein.

Unterdessen zweifeln auch offizielle Stellen in Israel an der fortwährenden Boosterung der gesamten Bevölkerung. Dort ist bereits die Hälfte der Bevölkerung mit einer dritten Impfdosis versorgt, während eine vierte unveränderte Dosis erprobt wird. Die Leiterin der israelischen Boosterstudie, die Epidemiologin Gili Regev, sagte der israelischen Nachrichtenseite „ynet“ über die vorläufigen Ergebnisse der Studie: „Wir sehen einen bestimmten Anstieg der Antikörper, aber der Anstieg ist nicht sehr beeindruckend.“ Sie ergänzte, daß es nicht das Ziel sein könne, sich etwa alle vier Monate neu gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Inzidenz in dem Land erreichte unterdessen mit 1.900 einen Rekordwert. Zweifach geimpft sind dort 64 Prozent der Menschen. (ha/mp)

Korrektur 25. Oktober 2022: Ursprünglich hatte es gehießen: „Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union haben davor gewarnt, daß häufige Corona-Auffrischungsimpfungen das Immunsystem beeinträchtigen könnten und möglicherweise nicht durchführbar seien.“ Bloomberg korrigierte die Meldung entsprechend.

Spritzen vor dem Schriftzug Omicron. Foto: picture alliance / NurPhoto | Jakub Porzycki
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